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Ab 1990 wurde die Deutsche Meisterschaft wieder in einem Einzelrennen entschieden, aber dafür "durften" wir alle Läufe 3-mal fahren, so neben den Vorläufen auch Zwischenfinale und das Finale.
Das WE in Fürstenfeldbruck war leider etwas verregnet, doch zumindest am Sonntag blieb es von oben her trocken. Ohne eine großartige Zielstellung ging ich in dieses Rennen und freute mich, bis ins Finale vorgestoßen zu sein. Durch einige Aufsteigerinnen war die Klasse recht gut besetzt. Wider Erwarten wurde ich schließlich mit nur einem Punkt Rückstand Vize-Meisterin hinter Silke Lethen. Die Freude auf "endlich" einen großen Pokal war groß, wurde aber bald gedämpft. Denn es gab - im Zuge der Anpassung an andere Radsport(Leistungs-)disziplinen - "nur" Medaillen, was diesen Erfolg natürlich nicht schmälerte !
Mit diesem Ergebnis hatte ich die Quali für die EM erfüllt, doch aus logistischen Gründen musste ich diesmal noch auf eine Teilnahme verzichten.
Mit dem Erwerb des Führerscheins hatte ich schonmal die erste Voraussetzung für mehr Mobilität erreicht.
Anlässlich der IFMA Zweiradmesse in Köln bekam ich im Herbst mein Sponsoring durch rabbit BMX bremen.
Zunächst war es ein Co-Factory Deal, doch schon bald wurde es das beste Full Sponsoring, was man sich denken und vor allem WÜNSCHEN kann. Ich musste nichts von dem, was ich brauchte, selbst zahlen.
Im Jahre 1991 war es bei der DM erneut sehr eng, nach einer Kollision auf dem Starthügel im entscheidenden 3. Finallauf nahm ich die Verfolgung des Feldes auf und fuhr auf den 2. Platz vor, so dass ich abermals Deutsche Vizemeisterin - diesmal hinter Angelika Stolle - wurde.
Dank Wolfgang Fritscher nahm ich an meiner ersten EM und WM teil, und beides fand in Europa statt !
In Slough/ England hatte ich noch etwas Anlaufschwierigkeiten in diesem neuen Umfeld, im EM-Finale der Girls 18+ schaffte ich es auf den guten 4. Platz und war somit zweitbeste Deutsche dieser Klasse.
Nach 22 Stunden Fahrt auf der Fähre war dann ein paar Tage später Norwegen erreicht. In Sandnes ging ich gleich mal im ersten Vorlauf (in Führung) zu Boden, wobei sich mein Visier vom Helm verabschiedete. Ohne dies zu registrieren fuhr ich die Runde zu Ende bis zum Ziel, wo mir dann ein freundlicher Herr das Ding in die Hand drückte.
Die Finale wurden damals noch am nächsten Tag ausgefahren, und obwohl ich bei meiner bis dato größten Veranstaltung tierisch aufgeregt war, konnte ich im Vorstart sogar noch ein kleines Interview geben, bevor es an den Start ging. Ich konnte meine Leistung des 2. und 3. Vorlaufes bestätigen und sicherte mir mit dem 3. Platz hinter Corine Dorland und Wendy Dekker meine erste UCI-Bronze-Medaille !
Mit meinem roten Fiesta war ich ab dem Herbst dann auch etwas mobiler und kam alleine zu all den Rennen.
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© Kerstin Meyer (ehem. Fritscher) 2009-2024
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