Die private Logistik änderte sich im März
1998 dann durch die Eröffnung des Rabbit-Shops in der Stadt, ca. 18km von zu Hause entfernt. Doch das Training litt nur anfangs kurz darunter, bei der DM in Hannover musste ich mich knapp geschlagen auf Platz 2 hinter Pamela Schäfer einsortieren.
Doch der Focus war auf "international" eingestellt, so dass ich bei den EM-Runden immer das Finale erreichte. Auch wenn ich hier und da stürzte, gab ich die Hoffnung auf einen der ganz vorderen Plätze niemals auf und sammelte fleißig Punkte. Mit der richtigen mentalen Einstellung ging ich in die Finalläufe und nutzte meine bis dahin gesammelte Erfahrung aus, was mir auch einige Podestplätze einbrachte. Oftmals war nur Natarsha Williams vor mir, und da sie Australierin ist, war ich bei diesen Rennen dann beste Europäerin.
Knapp war es um den Titel mit Audrey Pichol, und in Schwedt/ Oder kam es zur dramatischen Entscheidung. Das Samstag-Finale wurde auf Sonntag verlegt, da es schon dunkel war - ein ordentliches Gewitter/ Unwetter brachte eine gewaltige Verzögerung mit sich, und so war es im Semi schon schummerig. Hier hat Mieke Does (Gattin von Gerrit) dann bemerkt, wie sogar der Bürgermeister mich angefeuert hat - voll cool!
Nach einem 2. Platz am Vormittag ging es in die letzte Runde. Nachdem ich das Semi am Sonntag schon mit deutlichem Abstand für mich entscheiden konnte, haute ich im Finale auch einen super Start raus, ging sogar in Führung. Doch Tarsha war zu hören und machte mich nervös "
bloß kein Sturz, dann hast Du's" war meine Devise, und so fuhr sie vorbei und ich hing mich an ihre Fersen so gut es ging. Durch ihren Sturz in der letzten Kurve wurde ich sogar mit einem Sieg in der Endrunde belohnt, doch es hätte auch so zum
Europameisterin-Titel gelangt. So erhielt ich zum 2. Mal das blaue Meister-Jersey.
Eine weitere Medaille gesellte sich in meine schon schöne Sammlung.