Das Jahr
2000 wurde dann recht stressig, auch für meine wenigen Mitstreiter Christian "Zieschla" und Steffen Apel, um nur 2 zu nennen. Danke, dass ihr immer zur Stelle wart und mich nicht habt hängen lassen ! Der Bahnbau ging nicht so ganz wie gewünscht voran, doch das Proberennen konnten wir planmäßig durchführen und sahen so auch gleich, wo wir nochmal ran mussten.
An der EM-Serie nahm ich nicht teil, außer an den Läufen auf deutschem Boden: Esselbach.
Bei der Bundesliga waren die weiblichen Klassen getrennt am Start und somit nur die Elite vertreten, und so waren die Rennen nicht so richtig wirklich spannend, da es meist nur für Vorläufe reichte - kein Finale.
Doch der Saisonhöhepunkt rückte immer näher, und schließlich reisten alle Teilnehmer/innen in Bremen an. Auch in diesem Rennen bei super strahlendem Sonnenschein und Hitze so mitten im August gab es in meiner Klasse wieder nur Wertungsläufe. Aber so musste ich in allen Runden Vollgas geben und fuhr auch auf Siegeskurs. Vor dem finalen Lauf stand eigentlich schon fest, dass der Titel an mich geht, da es hinter mir keine konstanten Zieleinläufe gab, was meinen Vorsprung vergrößerte. Dennoch lag die Anspannung in der Luft, und ich wollte ja den Titel auch zurecht holen und dies auch zeigen, und so sprang ich mich über den Double der Startgeraden erneut an die Spitze und holte ziemlich erleichtert, weil nun alles rum war, den Titel. Im Ziel wurde ich von all meinen Helfern gleich in Beschlag genommen und gefeiert, es war ein
tolles Feeling !
Bei der anschließenden Siegerehrung wurde mir dann von meinen Freunden die "goldene Schaufel" überreicht, da ich viele meiner "freien" Stunden auf der Bahn mit Arbeiten zubrachte. Magnus hatte große Mühe, seine in Mitleidenschaft gezogenen goldenen Finger bis zu dieser Zeremonie vor mir zu verbergen
, da es ja eine Überraschung werden sollte, die auch vollends gelungen war.
Für
2001 war die Zielstellung die Teilnahme an der WM in den USA, dafür trainierte ich wieder fleißig über den Winter und präsentierte mich auch schon bei den Bundesliga-Rennen in einer guten Form. In Louisville fiel dann gleich mal das erste Training für uns aus, da die Strecke in der Halle noch nicht abgetrocknet und voll klebrig & lahm war. Aber das Essen in der Ponderosa mit unserem Team-Manager G war super und sehr einprägsam
Die folgenden Trainings-Einheiten konnten wir dann wahrnehmen, und bis auf die erste Kurve, die nur für die Pro-Section angelegt und für die Chicken-Line entsprechend anders zu nehmen war, entpuppte sich die Strecke als gute Herausforderung. Leider gab es noch mächtig Gezeter mit den Elite-Men wegen der Pro-Section, da sie nur als Option und nicht als Pflicht angeboten war. Darüber waren manche gar nicht froh und protestierten, was leider auch die anderen Klassen belastete. Aber dennoch kam ich über die Vorläufe, nachdem ich oben besagte Kurve ganz innen fuhr, und auch im Viertelfinale sah es hoffnungsvoll aus. Gerade kämpfte ich noch mit Dagmara Polakova um Platz 4, und schwupps nutzte Tati (Tatjana Schocher) dies für sich aus und fuhr an uns vorbei - und ins Halbfinale, bei dem ich dann leider zuschauen musste.
Im Herbst folgte dann die DM in Markgröningen auf der relativ neuen Strecke, auf der aber schon ein paar Tests gelaufen waren.
Leider gab es an diesem Wochenende keine Gnade für die BMXer und es regnete was nur ging. Dadurch war der ringsum verteilte Rindenmulch so was von eklig und übelriechend ... In diesem Jahr war ich dann offiziell "alt", denn ich durfte schon bei der neu eingeführten Cruiser-Klasse "Seniorinnen" an den Start gehen. Als Jüngste holte ich mir den Titel, und beim Fahren hatte ich stets nur den einen Gedanken: bloß nicht wegrutschen auf der glitschig gewordenen Strecke (und komplett eingesaut sein). Im 20er klappten meine Starts nur im Training super, als immer 8 Leute am Gate standen. Später mit den leichteren Mädels war der Wurm drin, doch bis auf den ersten Lauf schaffte ich es immer, in der ersten Kurve vorn zu sein, was mir auch in dieser Klasse den Titel brachte.
An 2 der 3 Rennen zur Fall-Cup Serie nahm ich dann in kleinem internationalen Kreise in Blumenstein und Vösendorf (Bild) teil und beendete diesen Herbst als Dritte, was mir dann die "2. -Klasse kleine Startnummer" 43 einbrachte.
Auch die Bundesliga ging in diesem Jahr wieder recht eindeutig an mich.
Doch trotzdem beschloß ich nach der WM, dass es ohne etwas Krafttraining nicht mehr langt, also besuchte ich ab dem folgenden Winter regelmäßig die Mucki-Bude.