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1994 war ich nach einigen Jahren GT dann auf einem Supercross mit super kurzem Hinterbau unterwegs, das ließ sich prima hochziehen an Speed-Jumps.
Ein Rennen der Superclass EM Serie wurde in Bispingen ausgetragen., sozusagen vor der Haustür ! Zu diesem Heide-Cup kamen natürlich einige Holländer/innen, ansonsten war das Race eher mager besucht. Wir durften mit unseren nationalen Nummern starten, und so hatte ich die 1 auf dem Plate, so wie Corine Dorland/ NL. Mit dem "winzigen" Unterschied, dass sie ihre 1 auf der WM geholt hatte, und ich nur bei der DM. Was mich - aus heutiger Sicht betrachtet - an diesem Tag nicht sonderlich zu beeindrucken schien, denn ich kam noch vor ihr aus dem Gate. Bei ihrem starken 2. Tritt war sie natürlich wieder da, aber mir lagen die Hindernisse besser, ich sprang auch den Double nach der ersten Kurve und konnte dieses Finale tatsächlich gewinnen und so die amtierende Weltmeisterin hinter mir lassen ! So machte ich mir international endgültig einen Namen, und seit diesem Tag wurde ich wirklich als ernsthafte Konkurrenz angesehen - damit aber auch zur "Zielscheibe" und auf der Strecke oftmals von den anderen geblockt.
Die DM in Herzogenaurach hatte es auch wieder in sich: Regen und anfangs eine noch weiche Strecke, doch sie ließ sich nach guter Pflege relativ gut fahren. In die erste Kurve ging ich als Erste, aber zu weit außen (weil ich den Double springen wollte, was dann aber verhindert wurde), so dass ich auf Platz 3 zurück fiel. Doch im Laufe der Strecke klappte alles ausgezeichnet, und so holte ich mir auf den letzten Metern doch noch Titel Nr. 3.
Bei der anschließenden EM in Vösendorf herrschte wegen fehlerhafter Auswertung vorübergehend das Chaos, die Finale wurden dann am Abend bei Flutlicht gestartet, das die Feuerwehr bereit gestellt hatte. Das war gar nicht mal so schlecht, denn am Tage herrschten sehr hohe Temperaturen. Wie könnte es anders sein, belegte ich ohne Sturz wieder den 4. Platz, die Pokale gab es dann so gegen Mitternacht !
Es war soooo heiß !
Kurz nach Hause zum Kofferpacken und ab in die USA, denn in Waterford stand die WM an. Mit dem bis dahin kleinsten und flachsten Starthügel, den ich gesehen hatte, wollte es nicht ganz so flutschen. Es langte aber für das Halbfinale, nachdem es im Viertel noch ein halbes Drama mit ner Amerikanerin gab. Sie war gestürzt und wollte verhindern, dass ich vorbei komme bzw. wieder vor ihr los kam, nachdem sie voll im Weg lag. Also hielt sie sich "mal eben" an Unterrohr meines Rahmens fest und protestierte anschließend noch (erfolglos). Ihr Sinn für Recht und Unrecht war wohl etwas getrübt, aber solche Menschen sterben ja bekanntlich nicht aus.
1995 wurde ich in den Kader berufen, nachdem ich 1994 recht bald wieder "ausgeladen" wurde, als ich es gewagt hatte, Kritik zu üben (...).
Beim "Pre-Race" zur DM (welches ich mit Abstand gewann) tauchte Ivi Vidakovic an der Betzinger Strecke auf, ich war von den Socken, diesen Klasse Fahrer mal live sehen zu können, ich konnte es nicht glauben ! Dieser Europameister von 1985 und absoluter Hero stand da einfach so vor mir !
Zur DM klappte es leider nicht so gut, im Finale hatte ich einen guten Start, rutschte aber bald vom Pedal und musste mich mühsam durchkämpfen. Am Ende reichte es noch für die Bronze-Medaille hinter Karin Dieterich und Tina Kierzek.
Die internationale Girls 18+ wurde in Elite-Ladies umgetauft und die EM jetzt auch als Serie ausgetragen. Mit nur einem Punkt Vorsprung wurde ich einmal mehr 4. der EM, nachdem es in Vallet/ F erstaunlich gut klappte und ich die EM-Saison mit einem 2. Platz im letzten Finale super abschließen konnte.
Die WM fand in Kolumbien in einem "abgesicherten" Park statt, meist herrschten hohe Sicherheitsvorkehrungen. Die Unterkunft war für alle Kadersportler/innen organisiert und bezahlt worden. Eines Abends hatten wir das Vergnügen, auf Bob Tedesco, langjähriger Chef der NBL in den USA zu treffen. Er verloste ein Paar Vans unter uns, die ich sehr schnell in der Hand hatte. Nachdem ich mit Größe 11 oder was es war, nichts anfangen konnte, war schnell ein kleiner Deal mit Gerhard Weck beschlossen.
Obwohl ich gleich im ersten Vorlauf einen satten Salto hinlegte, weil sich nach der 2. Kurve beim Antreten meine Kette verabschiedet hatte, langte es prima in die nächsten Runden und schließlich das Finale. Natürlich klappte der Start in diesem Lauf nicht so gut wie noch im Semi, doch es sprang immerhin Platz 6 für mich heraus.
Sogar beim Einmarsch der Nationen wurde man bewacht
Man achte auf die Göllners Nadine und Marcel (beide klein)
Im Herbst bekam ich meinen ersten Redline Rahmen, und es klappte damit gleich ziemlich gut. Beim allerersten World Cup ever (Zitat Gerrit Does an alle TeilnehmerInnen: "You all make History!") hatte ich mich am Vortag im Training etwas zu sehr verausgabt, da es so viel Spaß brachte, auf der Strecke in Brighton/ GB zu fahren. So ging die Puste im Finale etwas aus, wodurch ich knapp geschlagen 4. wurde. Dies war das allererste Rennen, an dem es eine freie Startplatzwahl in den Runden nach den Vorläufen gab.
Weihnachten ging es zum Christmas-Classic nach Columbus/ Ohio. Die 2. Runde des World Cup stand auf dem Programm, und nach diesem 2. vierten Platz wurde ich insgesamt Dritte.
Beim NBL-Race lernte ich dann ein ganz anderes Race-System kennen, wir waren 28 Leute und hatten Viertelfinale, da die Motos niemals stärker als mit 6 Leuten besetzt wurden. Die Plätze 3 und 5 waren meine fette Ausbeute in diesem stark besetzten Feld.
Den weiteren Winter nutzte ich zur Ausbildung zur C-Trainerin, dieser Kurs war mit einigen BMXern besetzt und eine wirklich amüsante Angelegenheit mit u.a. Frank Brix und Gerhard Weck.
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© Kerstin Meyer (ehem. Fritscher) 2009-2024
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